Hakuna Matata – Auszeit auf Sansibar

Februar 2023, 13 Tage

Eine Winterpause war dringend notwendig da wir zwei es mittlerweile einfach gewohnt sind die unangenehmen Temperaturen zu verkürzen und es in der Sonne und am Meer lieben.

Die Flugpreise waren extrem teuer – egal wohin, total verrückt! Die erste Idee war wieder nach Thailand da wir einfach so oft an unseren happy place denken mussten. Aber sagen wir nicht auch jedes Mal, wir brauchen eine Asien Pause? Nächstes mal reisen wir auf einen anderen Kontinent?

Obwohl es uns sehr auf die Philippinen oder nach Thailand zog entschieden wir uns gegen unser Bauchgefühl!

Auf Instagram sah ich immer wieder wunderschöne Fotos und Videos von Sansibar- weiße Sandstrände und türkises, klares Wasser mit meterhohen Palmen – was will man mehr?

Mein Herz schlägt sowieso schon sehr lange für Afrika…

Sansibar gehört zu Tansania und liegt im indischen Ozean, den wir schon mehr als lieb, durch unsere Malediven Aufenthalte gewonnen haben. 

Ich zeigte dem Bub ein paar Bilder und er war sofort dabei!

Unsere Flüge buchten wir wieder direkt bei Qatar Airways mit Zwischenstopp in Doha.
2000 € pro Person in der Economy Class kostete der Spaß mittlerweile 🥵. Bis sich die Branche und die Preise von der Covid- und anderen Krisen erholen dauert es vermutlich noch.

Travel – the only thing you buy that makes you richer. 

Pole Pole! Angekommen auf Sansibar nach 10 Stunden Flug und insgesamt 15 Stunden Reisezeit erwartete uns ein freundlicher Mann mit Visumszetteln auszufüllen. Aus meiner Recherche wusste ich, dass Kulli‘s und Stifte Mangelware und daher ein geeignetes Mitbringsel in diesem Land sind.  Drei mal dürft ihr raten wer natürlich keinen Kulli mit hatte? 
Das Chaosduo war mal wieder on tour…

Somit wurde die Warteschlange am Einreiseschalter immer länger und länger bis  auch wir letztendlich einen Kugelschreiber ergatterten.
Das Visum kann und sollte man auch definitiv vorab online beantragen, da wir aber so kurzfristig gebucht hatten, entschied ich mich für das Visa on Arrival, da laut Internet das E-Visum bis zu 14 Tage dauern kann.

Pole Pole bedeutet langsam – Wörter die du auf Sansibar nicht nur einmal hören wirst und welche als Lebensmotto der Locals gelten. Dies war wohl auch Motto der Flughafenmitarbeiter 🙈.

Unser erster Stop der Reise war Nungwi. Der nördlichste Punkt Sansibars in einem kleinen, feinen Boutiquehotel namens Aluna.

Die Temperaturen waren sommerlich heiß und der Himmel bewölkt weswegen wir beschlossen am Strand Mittag zu essen während wir noch auf unser Zimmer warteten. 
Sonnenbrand Hallo !!!🥵 
(Fyi: aufgrund der Äquatornähe ist ein LSF 50 wirklich empfehlenswert) 

Die nächsten Tage verbrachten wir vorzugsweise im Schatten um nicht komplett zu verbrennen und beobachteten die einheimischen Kids dabei, wie sie am Abend einer nach dem anderen von der Felsmauer in die Wellen sprangen und die Damen bei der Suche nach Oktopussen.

Bevor man nach Sansibar reist, sollte man wissen dass hier Flut und Ebbe sehr stark ausgeprägt sind und gerade die nordöstliche Seite sehr stark von den Gezeiten betroffen ist. Flut und Ebbe sind von der Mondphase abhängig und oft war das Meer meterweit verschwunden und das Schwimmen erst am späten Nachmittag bzw. Abend möglich.

Zum Kendwa Beach waren es circa 45 Minuten zu Fuß über den Strand – hier ist das Schwimmen den ganzen Tag über besser möglich da Kendwa im Nordwesten Sansibars liegt. Hier reiht sich jedoch auch ein Hotel an das andere und somit auch die Strandverkäufer. 
Kendwa Beach ist traumhaft – hier findet man tatsächlich eine Kulisse die den Malediven gleicht.

In Nungwi Village gibt es ein paar Souvenierstände mit Bildern, Dekoartikeln, handgefertigten Holzfiguren, Schmuck, Kleidung und Magnete. Jeder Shop bietet so ziemlich das selbe an daher ist das Einkaufserlebnis relativ begrenzt.
Zwei Dinge kamen selbstverständlich mit zu uns nachhause – eine handgefertigte Elefantenfigur und ein Hakuna Matata Schild – what else?

Hakuna Matata ist hier tatsächlich nicht nur eine Floskel aus dem Film König der Löwen sondern bedeutet tatsächlich: Alles in Ordnung!
Also I love it!

Nach ein paar ruhigeren Tagen wollten wir jedoch etwas unternehmen und direkt neben unserem Hotel befand sich das Barraka Natural Aquarium. Eine Höhle wo verletzte Schildkröten von Fischern hingebracht werden um dort wieder aufgepäppelt zu werden. Auch Schildkröteneier, welche am Strand vergraben werden, sammelt man ein um sie vor Verzehr zu schützen.
Einmal im Monat werden dann die Schildkröten welche wieder reif für die Wildnis sind freigelassen. 
Der Eintritt kostete für 2 Personen 40.000 Tsh = ca. 16€.
Nach einer Dusche hätte man auch in der Höhle mit den Schildkröten schwimmen können – wir entschieden uns jedoch dafür sie mit frischen Algen zu füttern!

Ehrlicherweise ist es mittlerweile immer schwieriger abzuschätzen ob es sich hierbei tatsächlich um eine Auffangstation für wilde Tiere handelt oder eine Touristenattraktion.
Immerhin hatten die Tiere hier ausreichend viel Platz und konnten sich in ihrem natürlichen Lebensraum fortbewegen und da wir keine Experten auf dem Gebiet sind, hoffen wir, dass unsere Geldspende den Tieren zu Gute kommt und sie eines Tages wieder ins Meer ausgelassen werden! 🐢

Wir entschieden uns bewusst gegen die oftmals angebotene Delfin-Schnorchel Tour.
Selbstverständlich ist es ein wahnsinnig tolles Erlebnis diese Tiere in freier Wildbahn zu sehen und auch mal mit ihnen im offenen Meer zu schnorcheln. Wir hatten dieses tolle Erlebnis bereits einmal in Ägypten und empfehlen hier einfach gute Recherche mit welchem Anbieter solch Touren ethisch korrekt durchgeführt werden.
Wir wollten es verhindern uns im Nachhinein schlecht zu fühlen, da die Tiere möglicherweise im Endeffekt zusammen getrieben, von den Booten eingeengt werden und zur Touristenbelustigung genötigt werden. 
Es gibt aber sicher auch Anbieter, die für die Meeresbewohner stressfreie Touren anbieten und dann ist es mit Sicherheit ein atemberaubendes Erlebnis. 

Es gibt einige Schnorcheltrips mit Stopps auf diversen Sandbänken, die angeboten werden und auch eine Fahrt mit einem traditionellen Segeboot ist ein Erlebnis.
Wassersportler kommen auf Sansibar sicher auf Ihre Kosten.

An Land gab es begrenzte Möglichkeiten wobei es sicherlich auch unser Fehler war, dass wir bei diesem Trip kein eigenes Fahrzeug hatten – denn dann erkundet man natürlich viel mehr auf eigene Faust! 

Changgu, Prison Island, ist eine 30 – minütige Bootsfahrt von Stonetown entfernt und einen Besuch wert, wenn man die Riesenschildkröten sehen möchte. Die Giants Schildkröten leben eigentlich nur auf den Seychellen und waren vor über 100 Jahren ein Geschenk an den britischen Premierminister. Aus vier Riesenschildkröten wurden bereits mehrere Hunderte und sie leben in einem abgegrenzten,überwachten Bereich der Insel, da es leider immer noch Menschen gibt, die diese Tiere essen oder schmuggeln möchten.
Prison Island war letztendlich nie ein Gefängnis, sondern eine Quarantäneinsel als das Gelbfieber auf Sansibar tobte und nun die Heimat der Riesenschildkröten und ein Touristen- Hotspot! 🐢 

Stonetown, die Hauptstadt Zanzibars, ist ein Gewirr aus vielen engen Gassen und multikulturellen Einflüssen. Wir empfehlen trotz der Hitze eher am Nachmittag die Stadt zu besuchen da die Läden bereits um ca.19 Uhr schließen. Hier befindet sich auch das Freddie Mercury Museum welches das ehemalige Elternhaus des Queen-Stars ist.
Den Abend kann man dann perfekt beim Street Food Markt im Forodhani Garden ausklingen lassen. Auch hier springen wieder, hauptsächlich Männer, von der Felsmauer ins Wasser und unterhalten mit ihren Kunststücken die Besucher.
Der Street Food Markt findet jeden Abend statt und ist eine absolute Empfehlung um auch die beliebte Zanzibar Pizza und Zuckerrohrlimonade zu kosten.

Nach 7 Tagen ging es für uns von Nungwi nach Paje und wir legten noch einen Zwischenstopp beim Jozani Forest ein.
Es handelt sich um den einzigen Nationalpark auf Zanzibar wo die roten Columbus Affen und viele weitere Affenarten beheimatet sind. 🐒
Sollte man noch nie Affen in freier Wildbahn gesehen haben und interessiert sein an der Flora und Fauna des Mangrovenwaldes lohnt sich ein Besuch bestimmt.
Für uns persönlich war dieser Nationalpark nach unseren Asienbesuchen eher unspektakulär.

Da unsere Reise mal wieder eine spontane Flucht aus dem Winter war, wusste ich leider nicht vorab, dass auch die Möglichkeit einer Tagessafari in Tansania besteht – hier fliegt man direkt in einen der Nationalparks und begibt sich auf die Suche nach den Big Five. 🦁 🐘 🐆 🦬 🦏 
Die Kosten hierfür starten für zwei Personen ab 800$.
Den Traum und Wunsch einer Safari erfüllen wir uns jedoch hoffentlich bald! 

In Paje angekommen checkten wir in das Cristal Resort ein.
Ist Shabby Chic das Neue abgefuckt und überteuert?

Die Lage und der Strand dieser Bungalowanlage waren ein Traum.
Ich liebe es einfach gleich in der Früh das türkise Meer zwischen meterhohen Palmen zu sehen und den feinpudrigen Sand unter meinen Füßen zu spüren. Da Bub jedoch war entsetzt die nächsten Nächte ohne Klimaanlage in unserem ECO – Beachbungalow zu verbringen.
Das Bett war auch viel schmäler als ein Doppelbett somit wurde es auch ziemlich kuschelig die nächsten Nächte und der Bungalow hatte auch keine Fensterscheiben – abgesehen vom Eingangsbereich. Zumindest Moskitonetze zierten die Fenster.
Die Dusche war tatsächlich etwas grenzwertig und das Preis-Leistungsverhältnis nicht passend aber wie immer machten wir das Beste daraus und ich merke mir: 3 Sterne sind zu wenig für Hotels in Afrika 😅

Paje Beach ist ein absolutes Paradies für Kitesurfer und es tümmeln sich einige von Anfänger bis Fortgeschrittene am Wasser.
Hier haben wir Flut und Ebbe nicht ganz so ausgeprägt wahrgenommen.

Von Obst, über Aktivitäten, Armbänder bis Strandtücher kann man hier alles andauernd von einem der vielen Strandverkäufer kaufen. Nach weiteren 6 Tagen Jambo, Hakuna Matata, Pole Pole waren wir ehrlicherweise froh, wenn man einmal ausnahmsweise nicht angesprochen wird 🙈

Direkt bei Paje gibt es die Maluum Cave wo eine erfrischende Abkühlung auf dich wartet. Einen Timeslot sollte man vorab online buchen und der Eintritt beträgt 20$ pro Person für 1,5h.

Wir hatten noch einen Ausflug zu Cheetah‘s Rock geplant, eine Auffangstation für gerettete Wildtiere und/oder ehemalige Zoobewohner. Mit Transfer hätte diese Aktivität 340$ für zwei Personen gekostet.
Leider können wir hierzu nicht unsere Erfahrung teilen da wir im letzten Augenblick die Tour absagen mussten aufgrund von Magen-Darmverstimmungen.

Tja, somit wurde eine bisschen der Urlaubskasse eingespart und wir hatten tatsächlich seit langem einen ganz normalen Badeurlaub (abgesehen von den Malediven) wie es sich da Bub immer wünscht… 
Oder auch nicht … denn in Wirklichkeit sind es genau die Abenteuergeschichten einer Reise die einem in Erinnerung bleiben! 

Tansania und somit auch Sansibar gehört zu den ärmsten Regionen der Welt. Ab und zu kann es schon passieren, dass Kinder um Essen oder eine Geldspende bitten – jedoch auf absolut keine unangenehme Art und Weise. Auch wir haben den Kids ab und zu mal etwas gekauft oder ihnen eben 2$ gegeben.

Außerhalb der Hotels und abseits der Strände sieht es schon nicht mehr so paradiesisch aus und für uns Mitteleuropäer war es schon auch ein Kulturschock zu sehen, wie die Einheimischen auf Sansibar in ihren Lehm- & Korallsteinhäusern, oftmals ohne Elektrizität wohnen und leben.
Oft konnten wir beobachten, wie sich die Frauen des Dorfes zum kochen an der Kochstelle trafen, die Kinder gemeinsam spielten und die Männer gemeinsam Fußball im Fernsehen schauten.
Hier hat nicht jeder Haushalt einen eigenen Fernseher- geschweige denn Strom oder fließend Wasser. 
Aber die gemeinsame Zeit wird hier ganz groß geschrieben und das empfanden wir wirklich als wunderschön!

Wir beobachteten einmal zwei europäische Kleinkinder am Strand die um eine riesengroße Strandschaukel stritten und das ganze endete mit Gebrüll und Geschrei.
Zehn Minuten später saßen insgesamt acht afrikanische Mädchen auf ein und der selben Schaukel, drei weitere tauchten an und es wurde gekirrt und gelacht bis die Sonne unterging 😍

Auf Sansibar kannst du entweder mit Tanzania Schilling oder amerikanische Dollar bezahlen. 
In den Hotels war es auch möglich mit Euro bar zu bezahlen da für jede Kreditkartenzahlung eine Transaktionsgebühr verrechnet wird. Aber prinzipiell ist es auch möglich mit Kreditkarten zu bezahlen.
In Nungwi gibt es mittlerweile auch schon einen ATM, was scheinbar nicht immer so war.

Ausflüge und Aktivitäten haben wir nicht als kostengünstig wahrgenommen- hier beginnen die Touren ab 150$ für 2 Personen.
Eine einstündige Taxifahrt kostet zwischen 30 -50$ je nach Verhandlungsgeschick.
Da die überschaubare Anzahl an Restaurants und Bars tatsächlich nur dem Tourismus dienen wirst du hier vermutlich selten Locals antreffen und für ein Abendessen mit zwei Getränken und zwei Hauptspeisen kannst du in etwa 30€ einplanen. 

Wenn du auf der Suche nach Entspannung und traumhafter Strandkulisse mit glasklarem, warmen Wasser bist wird dir Sansibar sehr gut gefallen.
Für alle Abenteurer unter euch, ist es wohl in Kombination mit einem Aktivurlaub in Tansania ein schöner Abschluss einer Reise. 😎🌴🍹

Wir hatten die Möglichkeit einen Teil eines anderen Kontinent kennen zu lernen und können es kaum erwarten Afrika weiter zu erkunden!
Where to next? Südafrika – wir freuen uns auf dich!

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